Vor zwei Tagen ist einer meiner besten Freunde gestorben.
Ganz plötzlich und unerwartet. Er war nicht einmal 30 Jahre.
Als ich davon hörte, dass er ins Krankenhaus eingeliefert
wurde, ist unsere Clique sofort zur Notaufnahme. Auf dem Weg dorthin dachten
wir noch, dass es nichts „Ernstes“ wäre, doch kaum waren wir dort und trafen
auf seine Mutter, hätten wir es wissen müssen. Der Arzt kam und sagte, dass sie
alles versucht hätten, doch er es nicht geschafft hätte. Was genau in mir vor
ging, kann ich kaum noch sagen, aber was ich weiß, war das alle um mich herum
zusammengebrochen sind. Warum ich die Nerven behalten habe, weiß ich nicht.
Jedenfalls war es mir möglich Trost zu spenden und mich um seine Mutter zu
kümmern, während alle ihr Päckchen zu tragen hatten.
Zu Hause angekommen habe ich mir erlaubt endlich richtig
loszuheulen. Meine Mama kam und hat mich getröstet, doch an Schlaf war nicht zu
denken.
Am nächsten Tag bin ich dann zu einem Freund, den wir nicht
erreichen konnten. Er wusste noch nichts von dem Unglück und da ich es nicht am
Telefon sagen wollte, bin ich und eine weitere Freundin zu ihm gefahren.
Irgendwie wollte niemand alleine sein.
Es war schwer ihn
weinen zu sehen. Überhaupt alle trauern zu sehen, geht mir sehr an die
Substanz. Als ich dann die Freundin nach Hause gebracht habe und in mein Auto
einsteigen wollte, hab ich gebetet. Sagte zum Herrn und jetzt tröste bitte
mich, ich bin so erledigt.
Zu Hause angekommen habe ich versucht mich ein wenig
abzulenken, als das Telefon ging. Meine Cousine aus München war dran. Als ich
abnahm wusste sie bescheid. Ich hatte ihr nichts gesagt. Ich hatte nur einer
Cousine aus Kroatien, denn wir telefonieren alle ziemlich selten. Sie sagte,
sie hätte nach Kroatien angerufen, weil ihr danach war und gehört was passiert
ist. In dem Moment hab ich so geweint, aber es tat so gut, dass sie zuhörte.
Sie ist wie eine Schwester und musste auch schon mal durch den Verlust eines
besten Freundes.
Gott hört und wirkt, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.
Jetzt wo wir alle trauern sitzen wir alle sehr viel
zusammen. Heute kam ein Freund, der nicht allein sein wollte. Wir sind uns so
ähnlich und gleichzeitig doch verschieden. Vor einigen Monaten hatte ich mal
geklagt, wie egoistisch und stolz er geworden war. Hatte nur noch seine
Karriere im Auge und ließ sehr selbstsüchtige Sprüche los. Ich hab so für ihn
gebetet und heute hatten wir seit Monaten die Zeit uns mal wirklich alleine zu
unterhalten. Er war todunglücklich und sprach davon, wie stolz und egoistisch
er doch wäre. Dass das nicht der Sinn des Leben sein könnte. Selbst über
Sachen, wo er die Nase gerümpft hat, hat er heute mitfühlend gesprochen. Ich
war so positiv schockiert und so sehr dankbar.....
Halleluja Vater,
du bist heilig.....
Danke, dass du da bist
In Jesus Christus’ Namen
Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen